Eingewöhnung – ein großer Schritt für Eltern und Kind.

(Beitrag von Melanie Weinert, AWO Familienbildung Muldental)

Viele Mütter haben großen Respekt vor dem Tag, an dem die Eingewöhnung losgehen soll.

Gedanken wie:

„Jetzt ist mein Baby schon so groß und ich muss loslassen.
Will ich das?“
„Ist mein Kind überhaupt bereit für die Kita?“
„Was ist, wenn mein Kind nur weint und nie eingewöhnt wird?“
„Wie sind die Erzieher und geht es meinem Kind gut in der Kita?“

Diese Fragen und Gedanken sind völlig normal und auch gut. Schließlich ist es euer Kind, dass nun nicht mehr 24h bei euch ist, sondern nun einige Stunden in der Kita verbringen wird. Das ist ein sehr großer Schritt in die Selbstständigkeit.
Ihr werdet beobachten können, wie euer Kind bereits nach wenigen Wochen in der Kita wahnsinnige Entwicklungssprünge machen wird. Das liegt daran, dass euer Kind den Kontakt zu anderen Kindern hat und da Mama oder Papa nicht in der Nähe sind, eigenständiger agiert.

Heute soll es um einen Erfahrungsbericht gehen. Ich selbst habe 4 Jahre lang in der Kita gearbeitet und unzählige Eingewöhnungen begleitet. Diese sehen von Kind zu Kind und auch von Kita zu Kita sehr unterschiedlich aus.
Doch es gibt einige Dinge, die ihr als Eltern tun könnt, damit es euerm Kind leichter fällt.

Hilfreiche Tipps für die Eltern

1) Versucht Eure Skepsis, Ängste oder Sorgen nicht auf Eurer Kind zu übertragen
Macht ihm Mut und sprecht ihm gut zu, das gibt euerm Kind Sicherheit und Halt!
Ein Kind was gestärkt in die Eingewöhnung geht, kommt besser zurecht!
2) Stellt den Erzieher*innen und der Leitung die Fragen, die Euch beschäftigen
Wenn ihr etwas nicht versteht oder unsicher seid, fragt nach. Das gibt euch vielleicht ein wenig innere Ruhe und Gelassenheit.
3) Versucht den Anweisungen der Erzieher*innen zu vertrauen
Geht es zum Beispiel um die erste Trennung in der Eingewöhnung, ist es wichtig, dass ihr darauf vertraut, dass die Erzieher die Trennung im richtigen Moment beenden oder verlängern. Auch wenn euer Kind im ersten Moment anfängt zu weinen, versucht stark zu bleiben, für euer Kind!
Euer Kind muss erstmal verstehen, dass ihr immer wieder kommt. Zu Beginn ist das sehr schwer für euer Kind.
4) Plant genügend Zeit ein
Zeitdruck und Stress sorgen dafür, dass die Eingewöhnung durchaus viel länger dauert!
Euer Kind spürt den Druck und wird „dicht machen“
5) Nicht aufgeben
Es gibt Kinder bei denen laufen die Eingewöhnung unspektakulär ab. Andere Kinder brauchen etwas länger. Doch oft ist es so, dass es manche Kinder echt schwer haben und dann ist da dieser Moment, als wäre ein Schalter umgelegt.
Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Das wichtigste ist während der Eingewöhnung, dass es euerm Kind gut geht.
6) Rechnet mit Rückschlägen
Es kann vorkommen, dass euer Kind während oder nach der Eingewöhnung häufig krank wird. Nach einer Kita-Pause kann es vorkommen, dass man die Eingewöhnung nochmal starten muss. Versucht auch hier ruhig zu bleiben, niemand kann etwas dafür.
7) Rechnet mit Veränderungen zuhause
So ein Kita-Alltag ist für ein Kind ziemlich aufregend und aufwühlend. Es prasseln so viele Eindrücke, Geräusche und Abläufe auf euer Kind ein, dass sie abends alles verarbeiten. Es kann sein, dass die Nächte sehr unruhig werden, dass euer Kind sehr anhänglich ist usw. Das wird sich alles beruhigen. Doch anfangs ist das alles ganz schön viel für einen so kleinen Menschen.

Ich hoffe, ich konnte euch einige Fragen beantworten.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir mitteilt, wie es euch ergeht oder ergangen ist, während der Eingewöhnung. Was sind eure Gedanken oder Sorgen?

Liebe Grüße Melli