AWO-Mitarbeiterin erfüllt sich Traum und bereist die Welt

Ihr Sabbatjahr von Afrika bis zur Antarktis

Kokot in der Antarktis

Grüße von Sarah Kokot aus der Antarktis.

GRIMMA. (Januar 2019) Zehn Monate weg – weg von der Arbeit, von Verpflichtungen und Verbindlichkeiten, heraus aus der Komfortzone ins Abenteuer. Wer hat als junger Mensch nicht davon geträumt? Sarah Kokot von der AWO Familienzentrum gemeinnützige GmbH hat sich diesen Wunsch erfüllt und reiste zehn Monate durch die Welt. Während dieses Sabbatjahrs erlebte unsere AWO-Mitarbeiterin wunderbare Abenteuer und lernte auch sich selbst neu kennen.

Sarah wollte hinaus, jeden einzelnen Kontinent bereisen und suchte nach einem Weg dies zu tun. „Sie trat an uns heran. Zunächst waren wir überrascht, denn mit Sabbaticals hatten wir keine Erfahrung. Gemeinsam überlegten wir, wie wir vorgehen können“, sagt Daniel Schippan, Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Mulde-Collm e.V. Fünf Monate lang sparte Sarah Kokot zahlreiche Überstunden an, welche im Freistellungszeitraum ausgezahlt wurden.

Im Februar 2018 startete der Flieger von Berlin nach Südafrika, um ihre Gastfamilie aus ihrer Freiwilligen Zeit (im Jahr 2013 für ein Kinderschutzprojekt) zu besuchen. Auf ihrem Blog gezielt.ziellos ließ die 27-Jährige uns teilhaben, erzählte vom sonnigen Gemüt der Afrikaner, ihren Eindrücken, Ausflügen und Begegnungen mit liebgewonnenen Freunden. Zwei Monate erlebte sie den Kontinent in seiner Vielfalt, seiner Gastlichkeit und seiner Größe. „Der Krüger Nationalpark ist mit Worten kaum zu beschreiben. Wir hatten unglaubliches Glück, alle der Big Five auf Safari, also Elefant, Büffel, Nashorn, Leopard und Löwe, sowie zahlreiche andere Tiere sehen zu können“, sagt sie. Asien stand ab April auf ihrer Reiseroute, doch geplant war nur das Ziel Nepal. Sie hatte keine Vorstellung, wie sie die kommenden drei Monate verbringen würde. „Ich wollte mich treiben und von dem Land mitreißen lassen“, sagt sie. Prägende Ereignisse und Erfahrungen waren hier die hinduistische Hauptverbrennungsstätte am heiligen Fluss zu beobachten oder in einem Yoga-Zentrum zu neuer Stärke und geistiger Freiheit zu finden. Im Himalaya-Gebirge stieg sie auf den Berg Gokyo Ri auf 5360 Meter Höhe. „Dieser Augenblick, in dem man die Spitze erreicht und rundum auf die weißen Bergriesen, Gletscher und Seen blickt, lässt einen alles vergessen und ist mit keinen Worten zu beschreiben. Da sah ich ihn – den Mount Everest – die Spitze der Welt – und ich stand davor. Das war einer der unglaublichsten Momente in meinem Leben“, schrieb sie damals in ihrem Blog. Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand standen auf dem Programm. In Australien bewunderte sie kilometerweite Strände mit weichem Sand, wanderte durch Regenwälder und schnorchelte am Great Barrier Reef. Auf den Fiji-Inseln bleibt ihr die Einsamkeit in Erinnerung. Die Datumsgrenze überquert erlebte Sarah auf Hawaii das Gegenteil. Hier bebte das Leben am berühmten Waikiki-Beach. Als sie vor Hurrikan „Lane“ flüchten wollte, wurden die Flüge gestrichen. USA und Südamerika kommen wie ein Zwischenstopp vor, wenn man vom Abenteuer Antarktis hört. „Mit 116 anderen Passagieren aus aller Welt ging ich an Bord des Expeditionsschiffs MV Ortelius. Über zwei Tage dauerte die Überfahrt durch die Drake-Passage zur Antarktis“, sagt sie. Sie schwärmt noch heute von farbenreichen Eisbergen, von Gletschern und der Begegnung mit Buckelwalen. Zu Fuß ging es im Dezember durch Europa zurück nach Hause.

Sarah wollte gezielt ziellos verreisen. Darüber könnte sie heute ein Buch schreiben. Ihr Leben passte in einen 55 Liter Rucksack. „Je weniger ich hatte, desto mehr konnte ich vom Weg genießen. Das Loslassen hat mich immer mehr befreit.“ Diese positive Einstellung, das Frische und von Ballast befreite Handeln hat Sarah in ihren Job mitgebracht. Und damit hat auch die AWO gewonnen: Eine Mitarbeiterin, die durch ihre Eindrücke und Erfahrungen neue Impulse setzt. Das erlebten wir bereits in ihrer ersten Woche im Job. Da erzählte sie unseren Mitarbeitern beim Neujahrsfrühstück von ihren Erfahrungen in Nepal, von der Reise zu sich selbst, den Möglichkeiten durch Meditation, Stress abzubauen und vom Wert, sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren.

Für ein Interview steht Sarah Kokot gerne zur Verfügung.