Steckbrief – Singvögel

Wenn es im Frühling wieder wärmer wird, beginnen auch die Vögel rings um uns herum wieder mit ihren Gesängen. Seltsam, warum ist es im Winter viel ruhiger? Das liegt zum einen daran, dass viele Vogelarten in wärmere Gebiete fliegen, um dort zu überwintern. Zum anderen dient der Vogelgesang zur Partnerwerbung und zur Markierung des Brutreviers. Außerhalb der Brutzeit besteht also kein Grund zum Singen.

Zugvögel

Zu denen, die in den Süden fliegen gehören zum Beispiel Schwalben, Lerchen, Nachtigall, Stare und viel andere. Diese Arten nennt man Zugvögel. Sie fliegen oft weite Strecken in die südlichen, wärmeren Länder Europas wie beispielsweise Spanien, Frankreich, Italien oder sogar nach Afrika.

Dann gibt es Arten, die nur ein kleines Stück weiterziehen, um ungünstigen Zonen, in denen es kälter ist oder mehr Schnee gibt, auszuweichen. Dazu gehören Amseln, manche Meisenarten, Finken. Allerdings konnte zuletzt beobachtet werden, dass nicht alle Vögel dieser Arten sich auf den Weg machen. Einige bleiben auch hier.

Standvögel

Dann gibt es auch noch sogenannte Standvögel, die im Winter hier bleiben und gut an den Futterhäuschen im Garten zu beobachten sind. Dazu gehört der Haussperling, der im Allgemeinen meist nur Spatz genannt wird.

Jetzt, im März, ist die Partnersuche bereit voll im Gange. Auch an den Nestern wird oftmals schon fleißig gebaut. Die Männchen legen sich stimmlich voll ins Zeug, um die Weibchen zu beeindrucken und Rivalen fernzuhalten.

kostenlose Apps

Die Gesänge unterscheiden sich oft sehr. Für Neugierige gibt es tolle Apps, mit denen ihr die Gesänge auseinanderhalten und zuordnen sowie die Vögel nach ihrem Aussehen bestimmen könnt. Viele dieser Apps sind kostenlos und eine tolle Ergänzung bei einem Spaziergang. z. Beispiel: Die Vogel App, Nabu Vogelbestimmung, BirdNet

Funfacts

Hier noch ein paar lustige oder interessante Fakten zu unseren einheimischen Singvögeln:

  • Der Specht bekommt keine Kopfschmerzen, obwohl er scheinbar stundenlang mit dem Schnabel gegen das Holz der Bäume hämmert. Seine Schädelknochen und ein komplexes Stoßdämpfersystem schützen sein Gehirn.
  • Der Kleiber ist der einzige Vogel, der kopfüber, also mit dem Kopf nach unten einen Stamm herunterklettern kann.
  • Auch Rabenvögel sind Singvögel, auch wenn man es bei ihrem Krächzen nicht glauben möchte.
  • Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester. Dabei verteilt das Weibchen seine neun bis zwölf Eier jeweils einzeln auf die unterschiedlichen Nester, während das Männchen oft die Wirtsvögel ablenkt.
  • Manche Vögel imitieren den Gesang anderer Vögel. Dazu gehören vor allem Amsel und Star. Lustigerweise sind beide aber auch Dohle und Eichelhäher in der Lage, Handyklingeln täuschend echt zu imitieren.
  • Vögel fallen beim Schlafen nicht vom Baum, weil sich die Krallen an den Füßen zusammenziehen, sobald sich der Vogel auf einen Ast hockt. Je entspannter er ist, desto mehr ziehen sich Sehnen und Muskeln in den Füßen zusammen.

Wir überall in der Natur derzeit, macht sich der Klimawandel und die einschneidenden Veränderungen in ihrem Lebensraum auch bei den Singvögeln bemerkbar. Hecken- und Bodenbrüter haben es durch die intensive Landwirtschaft schwer. Auch Vögel, die magere Wiesen und karge Flächen brauchen, werden immer seltener. Durch die Nutzung von Insektiziden raubt man vielen Vögeln die Nahrungsgrundlage. Denn die meisten Vögel fressen nun mal Insekten.

Zum Schutz

Aber wir können für den Schutz unserer Vögel jeder etwas tun:

  • Heckenschnitt nicht zu Brutzeiten (März bis September),das ist gesetzlich verboten, was viel nicht wissen
  • Auf den Einsatz von Giften aller Art zu verzichten
  • Regional und Bio einkaufen
  • Wasser- und Badestellen in Gärten anbieten und im Winter Futterstellen schaffen