Steckbrief – Storch

Der Storch ist in zahlreichen Liedern, Fabeln und Geschichten vertreten. In Fabeln wird er Adebar genannt, was Glücksbringer bedeutet. Im Mittelalter wurde er sogar als Kinderbringer bezeichnet.

Hier in unserer Gegend ist der Weißstorch der häufigste Vertreter dieser Familie, aber es gibt auch den viel selteneren Schwarzstorch und in anderen Erdteilen viele andere Arten wie den Buntstorch.
Der Weißstorch ist leicht an seinem weißen Federkleid mit den schwarzen Flügeln zu erkennen. Er hat außerdem lange rote Beine und einen langen roten Schnabel.

Segelflieger
Er hat einige spannende Eigenschaften, die ihn zu etwas Besonderen machen:

– Er ist ein Zugvogel der zwischen 6000 und 10000 km zurücklegt, um sein Winterquartier in Afrika oder Westasien zu erreichen. Dabei fliegt er ungern über größere Gewässer wie das Mittelmeer. Er ist nämlich ein Segelflieger und nutzt die Thermik, also Luftströmungen, die es nur über Land gibt. In seinem Flugmuster kann man in leicht von anderen großen Vögeln, wie beispielsweise dem Reiher unterscheiden. Während der Reiher seinen langen Hals und die Beine anzieht, fliegt der Storch mit ausgestrecktem Hals und langen Beinen.

– Ein Storch kann ziemlich lange leben. Der älteste bekannte Storch in der freien Wildbahn ist 33 Jahre alt geworden. Seine Flügelspannweite kann bis zu 2 Meter betragen und er wiegt zwischen 3 und 4 kg.

– Störche bleiben ihrem Partner treu und oft auch ihrem Standort. Gemeinsam bauen sie das Nest und ziehen die Jungen auf. Während ein Elternteil auf Futtersuche ist, bewacht das andere die Jungen, schützt sie vor Regen und wärmt sie.

– Störche nutzen für den Nestbau gern höher gelegene Plätze, gern auch in der Nähe der Menschen. Deshalb sind sie oft auf Schornsteinen, Häusern und Felsen zu finden.

Nimmersatt
– Der Storch ist ein echter Nimmersatt. Sein Appetit auf Mäuse, Insekten, Larven, Frösche, Eidechsen, Schlangen und Fische ist groß. Deswegen ist er ein wichtiger Schädlingsvernichter. Man sieht ihn oft suchend über Felder und Wiesen schreiten. Schnellere Tiere wie Mäuse, Fische oder Frösche beobachtet er reglos, um dann blitzschnell zuzuschnappen.

– Störche klappen laut mit dem Schnabel, um sich gegenseitig zu begrüßen oder Feinde abzuwehren. Bei Gefahr fauchen sie manchmal auch.

– Etwa im August oder September machen sie sich auf den langen und gefährlichen Weg in die Winterquartiere im Süden. Im Frühjahr kehren sie dann wieder zurück, um hier ihre Jungen aufzuziehen.

Bedrohte Art
Auch die Störche sind leider eine bedrohte Art. Die intensive Landwirtschaft raubt ihnen ihren Lebensraum. Eigentlich fühlen sie sich in ausgedehnten Feuchtwiesen mit Teichen oder Sümpfen am wohlsten. Leider werden davon zu viele trockengelegt und darauf Felder angelegt. Daher sieht man Störche auch immer häufiger auf Feldern und Wiesen, die von Menschen genutzt werden. Die dort oft zum Einsatz kommenden Mäuse- oder Insektengifte rauben ihnen zum einen die Nahrungsquelle und zum anderen werden sie dadurch oft mit vergiftet. Nur eine Änderung der Landwirtschaftspolitik und ein bewussteres Konsumverhalten der Kunden kann Störche langfristig schützen und als Teil unserer Natur bewahren.